„Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.“ (L.A. Seneca)

Dieses Zitat, was ich schon zig Mal gelesen habe, gewinnt für mich immer mehr an Bedeutung. Es heißt ja, dass je älter der Mensch wird, umso schneller scheint für ihn das Leben fortzuschreiten. Es geht alles sehr schnell im gesamten Alltag – in schwindelerregender Geschwindigkeit überschlagen sich Ereignisse, Meldungen, Geschehnisse im persönlichen Bereich und auf der gesamten Welt. Ich kann immer deutlicher wahrnehmen, dass die Zeit ein sehr kostbares Gut ist. Nicht die Schnelllebigkeit fällt mir dabei auf, sondern für mich gewinnt die (Lebens-)Zeit selbst immer mehr an Wertigkeit. Daher wird es für mich bedeutsamer zu schauen, wofür ich dieses begrenzte Geschenk des Lebens nutze. Womit und auch mit wem verbringe ich Zeit? Mit welchen Themen beschäftige ich mich; worüber ärgere ich mich; wohin richte ich meinen Fokus; in welcher Richtung werde ich aktiv; wann ist der Rahmen für achtsame Passivität. Natürlich ergibt sich dabei die Gratwanderung zwischen Gelassenheit und Gleichgültigkeit, wobei sich diese Frage für mich nicht vordergründig. Es ist für mich eine wunderbare Übung in puncto Achtsamkeit. Ich weiß nicht, wie viel Zeit mir noch bleibt. Ich möchte jedoch diese Zeit für mich möglichst sinnvoll nutzen, d.h. mit Leben und Freude ausfüllen; Weiterentwicklung für mich im persönlichen Bereich; den bestmöglichen Beitrag zu leisten im überpersönlichen Rahmen. Jeden Tag, jede Stunde, jede Minute – erfülltes glückliches Dasein. Das Gute ist, dass mir und jedem anderen das Leben dazu jeden Tag 1.440 Minuten schenkt. Ein Zeitguthaben von kostbarer Wertigkeit auf meinem Lebenskonto. Zeit – ein von Menschen erzeugter Begriff, der zum Teil auch Druck ausübt – aber nur, wenn ich es zulasse. Es ist Zeit für etwas, wenn alle Umstände dafür geeignet sind. Auch hier zeigt sich besonders die Natur als wunderbarer Lehrmeister im Wechsel von geduldigem Warten und aktiven Handeln.. Und wenn ich irgendwo warten muss, dann kann ich auch diese Zeit perfekt für Atem- oder Achtsamkeitsübungen nutzen. Und wenn im Tagesablauf „mein“ Zeitplan von außen durcheinandergewirbelt wird, gestalte ich einen neuen Plan nach den neuen Gegebenheiten mit der Offenheit, dass auch dieser wieder überrollt werden kann.  Und wenn …. – hier ist auch mal wieder die eigene Kreativität im Alltag herausgefordert.

„Jetzt oder nie: U(h)rplötzlich blieb der große Zeiger beim kleinen stehen und sagte: Jetzt haben wir endlich Zeit für uns…(unbekannte Herkunft)