Szene 1: Ich gehe die Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig
Ich falle hinein.
Ich bin verloren… Ich bin ohne Hoffnung.
Es ist nicht meine Schuld.
Es dauert endlos, wieder herauszukommen

Szene 2: Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich tue so, als sähe ich es nicht.
Ich falle wieder hinein.
Ich kann nicht glauben, schon wieder am gleichen Ort zu sein.
Aber es ist nicht meine Schuld.
Immer noch dauert es lange, herauszukommen.

Szene 3: Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich sehe es.
Ich falle immer noch hinein aus Gewohnheit.
Meine Augen sind offen.
Ich weiß, wo ich bin.
Es ist meine eigene Schuld.
Ich komme sofort heraus.

Szene 4: Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich gehe darum herum.

Szene 5: Ich gehe eine andere Straße.

(Autobiografie in fünf Kapiteln, Sogyal Rinpoche)

Veränderungen geschehen häufig durch Schmerz und brauchen Mut. Es lohnt sich jedoch, mal eine andere Straße zu gehen.