In den letzten Wochen habe ich mich mehrfach gefragt, warum ich seinerzeit den Weg eingeschlagen habe, den ich seit nunmehr über 20 Jahren mehr oder weniger bewusst gehe. Ich habe mich gefragt, warum ich meine Praxis eröffnet, den Schritt in die Selbständigkeit gewagt und gerade diese Vielzahl an Ausbildungen gemacht habe und neue machen möchte. Sicher habe ich es auch für mich gemacht. Ich habe es aber auch gemacht, um mit Menschen zusammenzuarbeiten, um Menschen zu unterstützen auf ihrem Weg, um Impulse zu geben und eine Begleitung für andere zu sein. Worum ging es mir vordergründig: um das Bewusstmachen, damit der Einzelne einen Aha-Effekt der Erkenntnis erlangt, um selbst aktiv ein glückliches und erfülltes Leben zu gestalten. Mir ging es um das Aufzeigen von Eigenverantwortung; darum dass der Mensch eine Antwort auf die Frage des Wer bin ich und was will ich? findet. Ich wollte einen kleinen Beitrag leisten, dass mehr Achtsamkeit und Miteinander gelebt werden und die Individualität des Einzelnen toleriert und als bereichernd wahrgenommen werden. Der Austausch untereinander, Anregungen von der Sichtweise des Anderen zu erhalten. Und dabei immer erkennen: jeder hat recht mit seiner Sichtweise; wo finden wir gemeinsam einen Kompromiss oder lassen die unterschiedlichen Meiniungen so stehen. Was ich in den letzten Wochen, besonders in den letzten Tagen wahrnehme, läuft genau entgegen meiner inneren Einstellung und meiner praktischen Tätigkeit. Warum liegt der Bezug mehr auf eine Spaltung als auf das Gefühl der Gemeinsamkeit. Sollten wir nicht in Krisenzeiten mehr zusammenrücken? Ich habe für mich auf jeden Fall die Klarheit gewonnen, dass ich nach wie vor keinen Unterschied mache zwischen den Menschen. Ich arbeite seit 2007 mit Menschen aller möglichen Facetten, wodurch das Leben erst vielfältig wird, unterschiedlicher Geschlechter und Altersgruppen, sozialer Herkunft, psychischen Störungen, geistiger Gesinnung und religiöser Einstellungen, Menschen in Lebenskrisen, an Entscheidungspunkten etc. Ich werde dies auch weiter so beibehalten. Mich interessiert bei anderen: Wie geht es dir? Wie kann ich dir helfen? Ich interessiere mich mehr dafür, was uns verbindet und vereint als das Trennende. Und ich bin zuversichtig, dass noch sehr viele Menschen es ebenso sehen und handeln. Ein Miteinander gestalten, wo jeder seine Meinung haben darf. Ich habe darin eine Klarheit für mich gefunden und damit meine innere Mitte. Ein starkes Gefühl, um weiterzumachen.