Ab heute tritt für Thüringen teilweise  die Masken-Pflicht in Kraft. Wieder eine neue Anordnung. Ich hatte vor einigen Jahren mal einen Vortrag über „Masken im Leben“ gehalten und ich habe auch in Seminaren die „Masken-Meditation“ durchgeführt. Hier ging es jeweils darum zu schauen, welche unsichtbaren Masken setze ich mir freiwillig im Alltag auf, d.h. die unterschiedlichen Rollen, die ich darstelle. Bei diesen Inhalten ging es vorrangig darum, diese Masken-Vielfalt zu reduzieren und abzulegen, um sein wahres Ich zu zeigen.

Nun sind es jedoch verordnete Maßnahmen und dazu noch ein Fremdkörper, den ich mir im Gesicht anbringen soll. Was macht eine Maske mit mir? Ist sie Schutz / Sicherheit oder bringt sie mich (noch mehr) in die Isolation? Zeigt das Tragen der Maske noch mehr dem anderen: ich will Abstand von dir!  Habe ich ein Problem mit der Maske an sich oder mehr mit der Pflicht zum Tragen? Wie nehme ich den Unterschied wahr zwischen der Zeit des Tragens und der maskenfreien Zeit?

Über unser Gesicht können wir unsere Gefühle zum Ausdruck bringen. Über das Gesicht können wir auch die Gefühle des Gegenübers wahrnehmen. Das Gesicht spricht mehr als die Worte. Nun fällt diese offene nonverbale Kommunikationsfläche weg. Der Gegenüber wird zum Neutrum – ohne sichtbare Emotionen. Die Maske bietet die Möglichkeit zum befreienden Versteck, aber auch zur Flucht in die Anonymität. Dem einen gibt sie Schutz und Sicherheit; den anderen verunsichert sie noch mehr und erzeugt Angst und Druck mehr. Der eine findet es lustig – der andere unmöglich.

Auch das Tragen der Masken spaltet wieder die Lager in schwarz und weiß. Ich bin auch hier der Meinung: die Lösung liegt in der individuellen Mitte! Wie gehe ich selbst mit dieser Maßnahme um? Welche Einstellung habe ich?  Wir wissen doch alle nicht, was in diesen Zeiten genau richtig oder falsch ist. Finde deine eigene Meinung und Einstellung zu den ganzen Fragen, die sich tagtäglich neu aufzeigen. Informiere dich, filtere und bilde dir deine Meinung. Aber bitte – verteufele die anderen nicht.

Die Maske ist ja zum einen das, was trennt. Sie ist zum anderen aber auch das, was uns verbindet. Wenn jeder eine Maske trägt, sind wir wieder mit den anderen mit dieser Gemeinsamkeit verbunden. Wir sehen – das Gesetz der Polarität tritt auch hier zur Anwendung.

Wir werden sehen, wie das Masken-Tragen in den öffentlichen Bereichen sich auf das menschliche Miteinander auswirkt; wie jeder einzelne Mensch damit klar kommt. Wie es sich auf die Entwicklung und psychische Belastung des einzelnen auswirkt. Es ist aus meiner Sicht immer eine Gratwanderung zwischen Gelassenheit und Gleichgültigkeit.

Es bleibt uns auch diesbezüglich nur der Weg: dem eigenen gesunden Menschenverstand und der eigenen Intuation zu vertrauen, um diese Zeit bewusst und stark zu erleben. Ich kann es auch hier nur nochmals wiederholen: die Stärkung des Immunsytems sowie das Vertrauen in den Sinn der Gesamtsituation und das Vertrauen in uns selbst sind aus meiner Sicht die Pfeiler für einen gesunden achtsamen Entwicklungsprozess.

Ich wünsche allen ganz viel Vertrauen, Toleranz und Kraft.