Hochsensibilität – dieser Wesenszug macht selbstverständlich auch nicht vor dem Berufsalltag Halt. Die Reize, die hier für den hochsensiblen Menschen maßgeblich auftreten, sind sehr vielfältig. Besonders sind es Leistungs- und Zeitdruck, der Anspruch an eine sinnvolle Tätigkeit, der innere Hang zum Perfektionismus und die Vielfältigkeit der Kunden oder Kollegen, die den Hochsensiblen an seine Grenzen bringen. Oft stellt sich die Frage für die hochsenslible Person: was ist besser mir mich – in einem Team arbeiten oder lieber allein; im Angestelltenverhältnis oder lieber in beruflicher Selbständigkeit? Wie gehe ich mit der Position eines hochsensiblen Angestellten um; wie gehe ich mit der Stellung als hochsensibler Vorgesetzter / Chef um? Für diese Fragen gibt es aus meiner Sicht keine allgemeinverbindliche Antwort – es kommt immer auf die Persönlichkeit und die individuelle Lebensgestaltung an. Der Wunsch nach beruflicher Selbständigkeit, den viele Hochsensible in sich tragen, ist zeitgleich verbunden mit dem Risiko der beruflichen Unsicherheit. Der Wunsch nach beruflicher Weiterentwicklung und Karriere ist zeitgleich verbunden mit der wachsenden Verantwortung. Das „Stehenbleiben“ auf der beruflichen Stelle ist zeitgleich verbunden mit der Monotonie und Unzufriedenheit. Wie kann ich es also als Hochsensibler erreichen, im Berufsleben sowohl meine Fähigkeiten einzubringen, eine befriedigende Tätigkeit auszuführen und dabei auch meine persönlichen Bedürfnisse zu erfüllen und dem Wesen der Hochsensibilität positiv gerecht zu werden. Als Hochsensibler kann ich genau das dafür nutzen, was ihm eigen ist: das Feingefühl, das Bauchgefühl, die Intuition, die Weitsicht. Im Rahmen der sich immer schneller entwickelnden Arbeitswelt nehmen für den Hochsensiblen dadurch auch die Vielzahl der zu verarbeitenden Reize zu. Zum Ausgleich ist es empfehlenswert, dass die Hochsensible Person sich einen Ausgleich schafft, eine Möglichkeit des Rückzugs, um die Impulse zu verarbeiten und wieder zu regenerieren.