Alles braucht seine Zeit. Den Inhalt dieses Satzes nehme ich besonders in der Natur wahr: die Blume entfaltet ihre Knospe, wenn alle Bedingungen aus der Sicht der Blume dafür erfüllt sind.

Und auch bei uns Menschen sehe ich es ebenso: Prozesse der Entfaltung und besonders auch der Bewusstseinsentwicklung brauchen ihre Zeit. Eine Entwicklung des Bewusstseins kann nicht linear erfolgen. Sie ist immer dynamisch, spiralförmig, flexibel. Die Rahmenbedingungen, die ich setze, sind die Basis, auf der dann eine Entfaltung erfolgen kann.

Entwicklung ist kein Selbstläufer; Prozesse sind keine Selbstläufer – ich darf sie eigenverantwortlich und vor allem auch liebevoll geduldig begleiten. Häufig nervt uns gerade diese geduldige Klein-Klein-Arbeit. Wir wollen sofort und gleich alles erreichen, was wir uns in puncto Entwicklung vorgenommen haben. Wozu? Entwicklung kann nur erfolgen, wenn wir uns in Liebe und Geduld betrachten und vor allem begleiten. Wenn wir uns immer wieder uns selbst zuwenden und uns wahrnehmen: „wie geht es mir gerade? Was passiert hier gerade in mir? Was macht diese Situation mit mir? Welches Gefühl zeigt sich? Wie offen bin ich für dieses Gefühl?“ Schlussendlich: „Bin ich überhaupt in mir zu Hause und nehme mich bewusst wahr?“

Es spricht sich häufig so leicht: einfach loszulassen, einfach sich selbst bewusst wahrnehmen, einfach nur zu erwachen …  Und trotzdem fällt es uns unter Umständen sehr schwer, besonders wenn die Fesseln der Vergangenheit uns blockieren. Und auch das darf sein.

Der Lebensweg ist ein Abenteuer, wo wir uns selbst immer klarer erkennen können und annehmen üben. Es ist aus meiner Sicht ein tägliches Üben in liebevoller Selbstannahme. Ein Üben, was jederzeit im Alltag praktiziert werden kann. Und somit kann jeder noch so kleine Schritt in der eigenen Entwicklung so wichtig sein, da nur er den nächsten Schritt ermöglicht und den übernächsten und überübernächsten.

Das Universum schenkt uns gerade in dieser Zeit eine Menge an Energie zur Transformation. Ob und wie wir diese Unterstützung nutzen, liegt jedoch ganz allein bei jedem einzelnen selbst. Jeder hat seinen eigenen Rhythmus, seine Herangehensweise an den Prozess der eigenen Entwicklung. Und das ist genau richtig und wunderschön. Alles darf sein und zeitgleich erfolgt eine Veränderung auf der Grundlage dieser Leichtigkeit des Sein-Dürfens.