Wie häufig sagen wir im Alltag ein JA – vielleicht auch in Situationen, wo ein Nein in uns präsent ist. Wie häufig sagen wir ein NEIN, wo ein JA angebracht wäre.

Mit diesen Zeilen möchte ich dich an ein „besonderes“ JA erinnern: das bedingungslose JA zu dir selbst. Eine bedingungslose Akzeptanz von dem, wie du gerade bist, was du gerade tust, fühlst und denkst. Aus meiner Sicht ist die absolute Selbstannahme ein entscheidender Begleiter auf dem Weg der Entwicklung und Heilung. Solange ich noch im Bewerten und Vergleichen bin, wird dieser Heilungsprozess erschwert. Ganzheitliche Gesundung kann nicht unter Druck erfolgen und schon gar nicht unter Druck und Lieblosigkeit, die wir uns selbst gegenüber aufbringen. Denn ich bin durch dieses Anders-sein-wollen oder Anders-sein-müssen in einem ständigen Kriegszustand mit mir selbst bzw. gegen mich selbst. Ich will anders sein als ich bin. Aber ich bin so wie ich bin. Wenn Veränderung so einfach wäre, dann würde sie ja schon da sein. Dieser innere Kriegszustand kostet immens viel Kraft. Kraft, die ich eher für meinen Entwicklungsprozess nutzen könnte. Dieser Kampf gegen mich selbst ist ein Kampf gegen Windmühlen, ein ständiges Ringen des berühmten Esels, die Möhre zu erlangen.

Selbstakzeptanz, friedvolle Selbstannahme, sich selbst liebevoll in den Arm nehmen, für sich da sein, Verständnis für sich selbst empfinden – das ist der Wechsel aus dem Kriegsmodus in den Friedensmodus und damit in die bedingungslose Liebe. Auf der Basis dieser Liebe kann auch langsam und allmählich die Heilung eintreten. Ich darf so sein, wie ich in jedem Moment bin; ohne dass ich mich dafür bewerte oder maßregele. Dankbarkeit sich selbst gegenüber, sich selbst auch segnen – für sein eigenes Dasein und nicht abhängig von einer Leistung, das ist der Zustand von Frieden, den wir häufig so sehnsüchtig suchen.

Bedingungsloses Selbstakzeptanz erfolgt nicht von jetzt auf gleich. Auch dies ist ein Prozess der Bewusstseinsentwicklung; ein Prozess mit viel Geduld und Achtsamkeit. Auch diesbezüglich geht es als Ausgang darum, deinen IST-Zustand diesbezüglich zu erkennen: wie oft haderst du mit dir, mit deinem Verhalten, deinen Gedanken und willst, dass du anders bist. Erkenne, um zu ändern. Ersetze mal ein Nein durch ein liebevolles JA zu dir selbst.